42 - Neukirch, Linie Siegmunds: Freiherrliches Haus Neukirch-Kratzkau

Siegmund (1)

“Rarum sapientiae politicae exemplar” (Sartorius). “Miraculum Silesiae” (Arithmäus). 1559 Kaiserlicher Rat, 1581 Rat und von 1585 Präsident der Schlesischen Kammer. Am 1. März 1610 von Kaiser Rudolf II. in den (Reichs-) Freiherrnstand erhoben. Siegmund übernimmt in der Erbsonderung 1567 Ober-Neukirch mit Rosenau und erwirbt 1570 Steinberg hinzu, 1582 bis 1601 auch auf Pein, Neudorf und Nieder-Johnsdorf (Kreis Münsterberg). 1592 kauft er Unter-Neukirch-Taschenhof von Heinrichs (38, 33) Söhnen und verkauft es 1596 an seinen Neffen Konrad (28, 10) Zedlitz Wiesenthal. Übernimmt 1588 aus der Hinterlassenschaft des Schwiegervaters Seidlitz dessen Hauptsitz Kratzkau mit Altenberg. Neukirch wird nach seinem Tode ein “Creditwesen” und von Konrad (28, 10) v. Z. Wiesenthal erstanden. I. Gemahlin geboren 1546, gestorben am 3. Februar 1575, Grabstein in Neukirch, Tochter Matthias` v. Logau, Landeshauptmann auf dem Kynsberg, gestorben 1567, und der Susanna Ogigel aus dem Hause Schlaupitz. II. Gemahlin geboren 1562, Grabstein in Neukirch, Tochter Hertwigs v. Seidlitz und Schmellwitz auf Kratzkau und der Hedwig v. Schweinitz Seifersdorf. III. Gemahlin Tochter Adams Silber v. Silberstein auf PiInikau, Trzemeschna und Wildschütz in Böhmen und der Anna Griesspeck v. Griesspeck aus dem Hause Mühlfels.

Karl (6)

Gemahlin geboren am 22. Januar 1575, gestorben am 16. November 1618. Tochter Alexanders v. R. auf Gross-Lesslau und der Barbara v. Loeben Kurtschau. Er übernimmt erbweise die Rothenburgschen Güter: Gr. Lesslau, Leschen, Logau, Gunthersdort, Seifersholz. Leichenrede im Archiv Fürstenstein: “Von männiglich geliebet, im Handeln gebrauchet, in Ratschlägen vorsichtig, vernünftig und nachdenklich befunden, das göttliche Wort und die justitia befördert, Untertanen wohl regieret, den Armen ein Mitleiden getragen, Kranke auf seine Unkosten curieren lassen”.

Sebastian (10)

1619 nebst seinen Brüdern auf Hermannswaldau und Reichwaldau; letzteres wird 1629 schuldenhalber verkauft.

Georg Hertwig (15)

sitzt 1609 zu Hockenau. Ober-Schellendorf wird 1629 verkauft.

Ferdinand Rudolf (18)

pachtet 1628 das von den Brüdern gemeinsam besessene Kratzkau, das nach seiner Kinder Tode an den Stiefbruder Karl Christoph (25) fällt.

Karl Christoph (25)

Gemahlin Tochter Carl Christophs SedInitzky Freiherr v. Choltitz auf Füllstein in Mähren, gestorben 1651, und der Dorothea Freiin v. Promnitz aus dem Hause Pless und Hoyerswerda. Sie besitzt von 1673 bis 1698 Klein-Jenikau in Mähren.

Siegmund Seyfried (37)

ist 21 Jahr in Kaiserlichen Kriegsdiensten, davon 5 in französischer Gefangenschaft. Er erwirbt um 1712 Rosenig und Kunzendorf (Kreis Liegnitz), 1714 von seiner späteren 2. Frau Nieder-Pölkau und kauft 1719 das seit 1656 in Falkenhaynschen Besitz geratene Neukirch von Ernst August Graf Falkenhayn zurück (vergleiche Anmerkung zu 28, 7). Hinterläßt es nebst Nieder-Pölkau seinem älteren Stiefsohn Konrad Gottlieb (55, 5) v. Z.; dem jüngeren, Caspar Otto (55, 6) Rosenig, Kunzendorf und sein Haus in Jauer. Zusammen mit Hiob Abraham (45, 14) v. Z. u. Wilkau von Kaiser Karl VI. als König von Ungarn de dato Wien 3. Dezember 1722 in den erblichen ungarischen Grafenstand erhoben (Diplom im Archiv Neukirch); er hat diesen Titel nie geführt. S. S. ist katholisch, seine 1. und 3. Frau evangelisch. I. Gemahlin geboren im Mai 1652 zu Boberstein, gestorben am 13. Juni 1720, begraben in Rosenig, Gedächtnisrede im Archiv Fürstenstein. II. Gemahlin geboren im März 1660, gestorben am12. Juli 1733, begraben in Wederau, Tochter Hans Heinrichs v. Reichenbach auf Pitschen und der Anna Susanna v. Seidlitz aus dem Hause Struse, Witwe Bernhard Friedrichs v. Schindel auf Röversdorf und Nieder-Pölkau, gestorben 1698. Ill. Gemahlin geboren 1671, gestorben am 23. August 1749 zu Nieder-Pölkau, Witwe Konrad Gottliebs (55, 3) v. Z. auf Hohenliebenthal und Tiefhartmannsdorf.

Karl Julius (38)

kauft 1699 Puschkau und 1691 Nieder-Ingramsdorf. Gemahlin Tochter Jacobs Freiherr v. Lundie, aus Königlich Schottischem Stamm, und der Anna Elisabeth v. Eicke und Polwitz, wiedervermählte Freifrau v. Schleebusch, auf Lankau und Gr. Polwitz; sie war die Witwe Heinrichs v. Poser und Gr. Nädlitz auf Welkersdorf und Tschechen (geheiratet 1666) und Herrin auf Tschechen, Ober- und Nieder-Körnitz (bis 1694), Obereck und Mittel-Ingramsdorf. Beide begraben in der Kratzkauer Gruft der Friedenskirche in Schweidnitz.

Johanna (39)

1696 bis 1700 auf Lobetinz, ab 1700 auf Kniegnitz, das sie an Anna Elisabeth (41) hinterläßt.

Anna Elisabeth (41)

Erbin von Kratzkau und den übrigen väterlichen und mütterlichen Gütern. Ihr Mann verzichtet durch Vergleich mit Siegmund Seyfrieds (37) Stiefsöhnen gegen Abfindung auf die Neukircher Güter.

2023-04-09
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